Wie Hersteller ihren Betrieb digitalisieren und der Konkurrenz einen Schritt voraus sein können
Die Digitalisierung wird für das verarbeitende und produzierende Gewerbe immer wichtiger. Es hilft den Unternehmen agiler zu werden, flexibel auf Kundennachfragen zu reagieren und im wachsenden internationalen Wettbewerb zu bestehen. Obwohl Berichten zufolge mehr Geld für die Digitalisierung bereitgestellt wird als in den Vorjahren, steht sie noch nicht überall ganz oben auf der Agenda.
In einigen Fällen ist die digitale Transformation ein schwer zu überblickender und großer Schritt für Unternehmen, der eine kostspielige und weitreichende Angelegenheit darstellt welche den Kern des Geschäftsbetriebs betrifft. Dabei ist es gut zu wissen, dass nicht immer eine vollständige Umstellung notwendig ist. Sie können bereits mit kleinen Schritten wichtige Wettbewerbsvorteile erzielen.
Warum wollen Sie ihr Unternehmen digitalisieren? Was sind Ihre größten Probleme? Und welche Möglichkeiten bieten sich Ihnen für Ihre digitale Reise? Der erste Schritt auf Ihrem Weg sollte darin bestehen, diese Fragen zu beantworten und den Status-Quo zu ermitteln. Veraltete Systeme können dabei Ihren Zielen im Weg stehen, das Gleiche gilt für einige Prozesse. Denn die Automatisierung eines unlogischen Prozesses wird nicht zu besseren Ergebnissen führen. Im Gegenteil, es kann sogar nach hinten losgehen, indem noch starrere Prozesse entstehen, die nur schwer zu optimieren sind.
Möglicherweise haben Sie bereits Grundlagen geschaffen und erkennen Wachstumschancen, indem Sie die Endkunden direkt bedienen. Dazu müssen Sie näher an den Endkunden herankommen und deren Anforderungen und Bedürfnisse verstehen. Zu dem Aufbau eines eigenen Vertriebskanals gehört auch das Sammeln und Verarbeiten von Kundendaten, um geeignete Produkte und Dienstleistungen anbieten zu können. So können Sie einzelne Glieder in der Lieferkette überspringen und Ihre Rentabilität signifikant steigern.
Nutzen Sie einen Business Case
Zu digitalisieren, nur weil Sie das Gefühl haben es zu müssen oder weil die Konkurrenz es so vormacht, ist kein guter Grund. Sie brauchen klare Ziele und ein konkreter Business Case kann dabei helfen, diese zu formulieren. Er gibt auch Aufschluss darüber, was Sie erreichen wollen und wie sich Ihre Investitionen amortisieren werden.
Ein Business Case hilft auch dabei, Ihre Mitarbeiter*innen für eine Veränderung zu gewinnen. Schließlich geht die Digitalisierung von Prozessen Hand in Hand mit neuen Arbeitsmethoden und Systemen. Wenn die Mitarbeiter*innen verstehen, warum eine Veränderung notwendig ist und welche Vorteile sie bringt, werden diese die Veränderung auch leichter annehmen.
Gehen Sie Schritt für Schritt vor
Es empfiehlt sich, schrittweise vorzugehen, um zu starke Auswirkungen auf Ihr Kerngeschäft zu vermeiden. Dadurch wird die Umstellung zwar länger dauern, aber Sie können sich leichter anpassen und Schwierigkeiten vorhersehen. Dank des besseren Einblicks können Sie bessere Entscheidungen treffen und Risiken minimieren. Und indem Sie kleine Erfolge mit dem gesamten Team feiern, werden Sie die Mitarbeiter*innen zu Ihnen ins Boot holen und schrittweise den notwendigen Kulturwandel herbeiführen.
Daten sammeln
Sehen Sie einen Nutzen in datengesteuerten Geschäftsabläufen? Denn es ist nicht immer notwendig, sofort umfangreiche Investitionen zu tätigen und hochmoderne Systeme zu implementieren. Oft beginnt es mit der Sammlung und Validierung relevanter Daten und der Kombination und Verknüpfung verschiedener Datenquellen.
Durch die saubere Kennzeichnung und sichere Speicherung der Daten an einem zentralen Ort - in der Cloud - wissen Sie, was Sie haben und können damit beginnen, Ihre Berichterstattung und Prognosen zu verbessern.
Das Sammeln von Daten an einem zentralen Ort bedeutet auch, dass Änderungen nur einmal vorgenommen werden müssen, was Zeit spart und Fehler reduziert.
Sie können klein anfangen, indem Sie nicht sofort Ihr gesamtes Unternehmen in die Cloud verlagern, sondern mit Teilprozessen beginnen. Lösen Sie Problemstellen, indem Sie zum Beispiel zuerst Ihre Finanz- und Einkaufsabteilung digitalisieren. So lernen Sie die Vorteile einer Cloud-Plattform kennen und können sich später für eine Ausweitung entscheiden.
Kleine Schritte, große Wirkung
Ein weiterer Schritt besteht darin, wiederkehrende Probleme in Ihrem Unternehmen zu erfassen und gleichzeitig zu bewerten, wie sie gelöst werden können. Vielleicht ist ein bestimmtes Teil einer Maschine häufig defekt und muss repariert oder ersetzt werden. Können Sie die Teile selbst herstellen? Ist es möglich den Verkauf von Ersatzteilen selbst zu organisieren, so dass Sie weniger abhängig von Dritten sind und somit nebenbei eine neue Einnahmequelle erschließen können?
Für viele produzierende Unternehmen ist die Servitization eine Überlegung wert. Durch die Verknüpfung von Dienstleistungen mit Produkten ist der Service nicht länger ein Kostenfaktor, sondern eine Möglichkeit mehr Umsatz zu generieren und vorausschauend auf Kundenbedürfnisse einzugehen. Dies erfordert einen Einblick in die Produkte, die Ihre Kunden verwenden, wo sie sich befinden und vor allem wie sie verwendet werden. Außerdem müssen Sie die Serviceerwartungen Ihrer Kunden kennen und wissen, welche Kunden bereits bedient werden.
Es gibt viele Möglichkeiten, Ihren Betrieb durch Investitionen in die Digitalisierung zu verbessern und Risiken zu minimieren. Kleine Schritte helfen dabei, Ihre Ziele zu erreichen, ohne Ihr Kerngeschäft zu beeinträchtigen. Und wenn Ihr digitales Fundament erst einmal geschaffen ist, haben Sie eine gute Ausgangsbasis, um Ihre Abläufe weiter zu rationalisieren und sich ganz auf Ihre Alleinstellungsmerkmale zu konzentrieren.